Geotechnik und Baugrund

Baugrundrisiko und Geotechnische Erkundung

Der Baugrund ist aufgrund seiner komplexen physikalischen Eigenschaften sowie den Wechselwirkungen mit dem Bauwerk für Bauherren und Beteiligte meist nur schwer einzuschätzen. Es besteht ein Baugrundrisiko.

Bei größeren Bauprojekten ist es völlig selbstverständlich, dass der Bauherr zur Einschätzung und Minderung des Baugrundrisikos schon in der Planungsphase eine Baugrunderkundung durchführen lässt. Im Bereich der privaten Kleinbauwerke wie z.B. Ein- und Zweifamilienhäuser ist dies jedoch oft nicht der Fall. Der Bauherr ist hierbei auf eine kompetente und verantwortungsbewusste Beratung des für die Planung zuständigen Architekten angewiesen.

Es liegt in der Natur der Sache, dass der Bauherr eines Einfamilienhauses in der Regel nur einmal in seinem Leben baut - und dies im Allgemeinen nach reiflicher Überlegung und Planung. Gerade deshalb sollte das "Lebenswerk" perfekt sein und ein ganzes Leben lang Freude und Sicherheit geben. Wäre da nicht die häufig verdrängte Frage nach dem Untergrund und die Ungewissheit über den Grund und Boden, auf dem die Fundamente der Zukunftsplanung stehen sollen.

Tatsache ist, ein Bauwerk endet nicht an der Geländeoberfläche oder unter dem Kellerboden. Nahezu jeder kennt bereits Medienberichte über Bauruinen, die aus Setzungsschäden, Feuchtigkeit mit Schimmelpilzbildung, einem Grundwasseranstieg oder Ähnlichem resultieren. Diese sind mit Sicherheit nur die populären Einzelfälle, während die meist unspektakulären aber für den Hausbesitzer ärgerlichen und teuren Schadensfälle im Normalfall nicht bekannt werden. In nahezu allen diesen Fällen wurde der Baugrund vor der Durchführung des Bauvorhabens nicht oder nur unzureichend untersucht. Meist fand man sich damit ab, dass die Nachbarn ja auch nicht untersucht haben oder man bisher noch nichts von Schäden an Bauwerken durch Grundwasser oder Setzungen in der näheren Umgebung gehört hat. Obwohl vielleicht nach Aussage des Architekten eine Baugrunduntersuchung bei so "kleinen" Projekten nicht erforderlich sei, gilt der Grundsatz:

Der Bauherr trägt das Baugrundrisiko!

Zunächst entdeckt man kleinere Risse, dann eventuell auch größere, oder der Keller wird nass, weil das Grundwasser angestiegen ist. Die meisten dieser Folgeschäden hätten bei Kenntnis der Untergrundsituation sowie durch eine daran angepasste Bauausführung vermieden werden können.

Die Kosten für eine Baugrunduntersuchung bedeuten nahezu niemals „verlorenes“ Geld, da im Falle des „guten“ Baugrundes der Statiker keine mit zu hohen Sicherheiten belegten Schätzwerte für die Tragfähigkeit, sondern realistische Bodenkennwerte für die Dimensionierung der Fundamente oder Bodenplatte verwenden kann. Es erfolgen meist Einsparungen bei Bewehrungseisen und Beton, die die Kosten für die Baugrunduntersuchung ausgleichen. Im Falle des „schlechten“ Baugrundes kommt es zwar häufig zunächst zu höheren Baukosten durch Spezialgründungsverfahren oder Bodenverbesserungsmaßnahmen. Die Anwendung dieser Verfahren schützt den Bauherrn jedoch vor weitreichenden und nicht zu kalkulierenden Folgeschäden. Auch wenn beim Hausbau jede Ausgabe wohl überlegt sein muss, so rechnet sich die Investition in eine Baugrunderkundung in jedem Fall, denn auch die Reparatur kleinster Bauwerksschäden kostet meist um ein Vielfaches mehr.

Zuerst das Problem erkennen, dann lösen...

Wir bieten unseren Kunden unser Fachwissen kombiniert mit praxisorientierter Baustellenerfahrung an, um bei baulichen Eingriffen in den Untergrund die technische Beherrschbarkeit des Systems Boden realistisch einschätzen zu können. Wir liefern fundierte bodenmechanische und hydrogeologische Daten für die sichere Gründung des Bauwerkes. In der Bauausführungsphase können wir fachtechnisch und beratend begleiten.

Bei den Geländearbeiten zur geotechnischen Erkundung oder Baugrunduntersuchung werden durch uns moderne innovative Beprobungs- und Untersuchungstechniken angewendet. Die Auswertung der im Gelände und im bodenmechanischen Labor erlangten Messwerte und Erkenntnisse erfolgt unter Verwendung von moderner geomechanischer und geohydraulischer Spezialsoftware kombiniert mit aktuellem und weiterentwickeltem Fachwissen.

Wir erstellen umfassende Gutachten und Berichte, die die für die Planung und Bauausführung notwendigen Informationen wie bodenmechanische Kennwerte, Angaben zur zulässigen Bodenpressung, Aussagen zur Versickerungsfähigkeit des Untergrundes, Bemessungswasserstand, Erdbebensicherheit und Empfehlungen zur Gründungsausführung leicht verständlich aufgearbeitet dokumentieren. Jede Dokumentation ist speziell auf die Untersuchungs- und Bauaufgabe sowie auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten.